1. Werkschau der 10. Klassen Leoburg – Hut ab!

Am Donnerstag, den 26.01.2017, fand an unterschiedlichsten Orten der Leoburg die 1.Werkschau des durch SCHULE:KULTUR! geförderten theaterpädagogischen Projektes der dortigen 10. Klassen erfolgreich statt.

Rauer Wind und Geruch nach rauchigem Holz empfing die Besucherinnen und Besucher, die sich am Donnerstagabend auf den Weg gemacht hatten, um der Werkschau beizuwohnen. Der anschließende Abend verlief jedoch alles andere als rau, obwohl: rauchig schon, denn eine der Gruppen hatte für ihre Präsentation ein prasselndes Lagerfeuer auf dem Schulhof entzündet, welches verantwortlich für den anfangs geschilderten würzigen Duft war.

Als „rau“ mochte manch einer auch das Thema einzelner Szenen empfinden, ging es doch überwiegend um Krieg und das, was damit zusammen hängt: den Verlust der Träume, der Kindheit, der Heimat, der Freunde und Familie, nicht zuletzt um den des Lebens. Ein durch den Besuch des Musicals „Hair“ angeregtes schweres Thema, ein belastendes Thema – aber immer auch ein sehr berührendes Thema, welches von den Schauspielerinnen und Schauspielern altersgerecht und beeindruckend intensiv dargeboten wurde. Jeder Szene war die Intensität der Vorbereitung anzumerken. Deutlich zu erkennen war, dass sich die Schülerinnen und Schüler, die sich zur Erarbeitung mehrfach für einige Tage mit vier Theaterpädagogen und Theaterpädagoginnen getroffen hatten, eigene, sie bewegende Aspekte vorgenommen hatten: das tödliche „In-den-Krieg-Ziehen“, die Gedanken der „Rekruten im Schlafsaal“, der choreographisch dichte „Tanz um den Tod“ oder auch die blumige Gruppe der gleichgesinnten „LeggingsträgerInnen“.

Die Präsentation dieser Themen wirkte authentisch, die gesprochenen, selbst erstellten Texte nicht aufgesetzt. Großes Kompliment an die Beteiligten – denen man schon hin und wieder Aufregung anmerkte, die sie aber immer überwanden, um ihre Position in der Gruppe und im Stück zu erfüllen. Ein Abend, der erkennen ließ, wie wichtig die Gemeinschaft ist – auch wenn zwei Gruppen sich gemeinschaftlich dazu entschieden hatten, ihre Ergebnisse nicht zu präsentieren.

Insgesamt ein bemerkenswerter Abend, auf den hoffentlich weitere dieser Art folgen werden.
Verdienter Applaus am Ende der Szenen! Chappeau!

Rezension von Regina Hödicke-Günzel