Als Molières mit seinem Stück „Der eingebildete Kranke“ in Paris Premiere feierte, konnte er nicht ahnen, dass 346 Jahre später auf der Bühne der Aula der Kleinen Burg seine Ideen immer noch für Applaus und Gelächter sorgen würden. Vor voll besetzten Reihen bewiesen Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs bei ihrer eigenen Bühnenpremiere gekonnt, dass diese zeitlose Komödie nichts Charme und Spielwitz eingebüßt hat.

Frisch und frech zeigte Clara Moormann als das Hausmädchen Toinette, dass man nicht immer seinem Herrn (Argan, vortrefflich gespielt von Niklas Balhorn) gehorchen darf, besonders nicht, wenn es um die Liebe zwischen zwei jungen charmanten Menschen (Cleante & Angelika, gespielt von Lukas Meyer und Pauline Raupach) geht. Süß geheuchelte Intrigen spann dagegen Hanna Mons in ihrer Rolle als Gattin des Herrn Argan („Was hat denn mein Schätzchen?“).

Dass sich die Kunst der Ärzte von damals bis heute nur geringfügig verbessert hat, zeigten eindrucksvoll Vincent Rech und Samuel Schürbusch, die als Mediziner (Vater und Sohn Diafoirus) nach eingehender Untersuchung des Patienten zur einhelligen Diagnose „Milzpilz“ kamen.

Szenenapplaus gab es für Johanna Petersen, die gleich in drei Nebenrollen glänzte, für den von Dr. Purgon selbst komponierten und erdachten Einlauf. Der endgültigen „Heilung“ des kranken und ach so schwachen Hausherrn stellte sich Liv Neumann als dessen Schwester Béraldine geschickt entgegen und verhalf so dem jungen Pärchen am Ende doch noch zu seinem Glück.

Hinter dem Vorhang beobachtete Teresa Henze als Souffleuse konzentriert das Bühnengeschehen und verhalf so zu einem sehr gelungenen Abend!

 

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