Zur Geschichte des Gymnasiums Kleine Burg
1814
Den Grundstein unseres heutigen Gymnasiums Kleine Burg legten die drei Schwestern Louise, Albertine und Caroline Pott im Jahre 1814. Wahrscheinlich durch die im Frühjahr 1814 gegründete „Delolmsche Privatschule“ inspiriert, kündigten die Schwestern am 1. Oktober im „Braunschweigischen Magazin“ die Gründung einer Pottschen Höheren Töchterschule an. So warben die Geschwister Pott mit einem neuen, nicht in den Bürgerschulen zu findenden Schulkonzept. Mit dieser Anzeige sprachen die Schulgründerinnen insbesondere gebildete und bildungsbestrebte Familien an, die ihre Töchter unter Umgehung der Bürgerschule einer privaten Unterrichtsanstalt anvertrauen wollten. Da das Schulgeld in Privatschulen weit über dem zu zahlenden Schulgeld in Bürgerschulen lag, konnten diese Alternative nur Familien mit wirtschaftlich privilegierter Stellung nutzen. Doch dies beabsichtigten die Geschwister Pott offensichtlich auch, denn in ihrer Annonce sprechen sie von dem Ziel ihres vorgestellten Unterrichtsprogramms, die „weibliche Bildung unter den wohlhabenden Ständen zu fördern.“
1855
Nach dem Ableben der Schulgründerinnen (1833: Louise Pott; 1837: Albertine Pott; 1855: Caroline Pott) sichern eine gewisse Sophie Heusinger und ein Fräulein Sallentin die Schulbezeichnung „Pottsche Höhere Privat-Töchterschule“ im Einvernehmen mit der Stadt Braunschweig.
1863
Nach dem Tod von Sophie Heusinger übernimmt die Stadt Braunschweig endgültig die Privatschule. So wird die Schule in eine städtische höhere Töchterschule umgewandelt. Das erste Schulgebäude befand sich „An der Catharinenkirche 4“. Somit kann man entweder das Jahr 1814 oder das Jahr 1863 als Gründungsdatum des heutigen Gymnasiums Kleine Burg betrachten.
1867
Das sogenannte „Graue Haus“ (vom Schultor aus gesehen der rechte Gebäudeteil) wird im ehemaligen Stiftsbezirk St. Blasii gebaut. Dies ist das erste eigene Schulgebäude in der „Kleinen Burg 6“.
1871
Gründung der Schulbibliothek
1875
Namensänderung der Schule in „Städtische Höhere Mädchenschule“
1880
Das sogenannte „Rote Haus“ (vom Schultor aus gesehen das linke Gebäude mit der Klinkerfassade) wird in der „Kleinen Burg 5“ gebaut. In den beiden nun vorhandenen Gebäuden haben drei Schultypen, die sich inzwischen herausgebildet haben, hinreichend Platz. Diese Schultypen sind 1. Die Höhere Töchterschule für die sechs- bis sechzehnjährigen Mädchen, 2. Die aus der Höheren Töchterschule hervorgegangene städtische Mädchenschule und 3. Das Lehrerinnenseminar.
1880
Anerkennung der Höheren Mädchenschule als höhere Schule; Gleichberechtigung von höherer Mädchen- und gymnasialer Jungenausbildung, jedoch noch kein gleichwertiger Abschluss
1888
Zum 25-jährigen Schuljubiläum wird die Kaiser-Wilhelm-Eiche gepflanzt, die sich heute noch auf dem Schulhof befindet.
1913
Erste Reifeprüfung mit eingeschränkter Hochschulreife
1914
Bau des Verbindungstraktes zwischen dem Grauen und dem Roten Haus. In dem Verbindungstrakt werden Physik- und Chemieräume untergebracht.
1917
Erste Reifeprüfung mit allgemeiner Hochschulreife
1949
Gründung des Abendgymnasiums in Personalunion mit der Kleinen Burg
1968
Auflösung der Personalunion zwischen Kleiner Burg und Abendgymnasium
1972
Erstmals Aufnahme von Jungen: Gymnasium für Jungen und Mädchen Kleine Burg
1975
Gymnasium mit reformierter Oberstufe Kleine Burg
1975 – 1988
Grundsanierung der Kleinen Burg in 4 Sanierungsabschnitten; die Kleine Burg ist über viele Jahre eine Dauerbaustelle.
2002
Auszug des Abendgymnasiums, das ein eigenes Gebäude an der Wolfenbütteler Straße bezieht
2004
Schulstrukturreform in Niedersachsen und Abschaffung der Orientierungsstufen führen zur Aufnahme von 5. und 6. Klassen in der Außenstelle Echternstraße 1, einer früheren Grundschule, die für gymnasialen Unterricht saniert und ausgestattet wird.
2008
Übernahme des Schulstandortes Leopoldstraße 20, bisher zum Lessinggymnasium gehörend, als speziellen Oberstufenstandort für Realschulabsolventinnen und –absolventen, die zum Abitur geführt werden. Damit hat das Gymnasium Kleine Burg ab Schuljahr 2008/2009 drei Standorte in der Braunschweiger Innenstadt: Kleine Burg 5, Echternstraße 1 und Leopoldstraße 20.
2011
Aufgabe des Schulstandortes Echternstraße; Einzug der 5. und 6. Klassen in das Hauptgebäude Kleine Burg. Ab Schuljahr 2011/2012 hat die Kleine Burg nur noch die Standorte Kleine Burg 5 und Leopoldstraße 20.
2013
Am 11. Februar 2013 schließt das Gymnasium Kleine Burg mit der Flughafen-Gesellschaft Braunschweig-Wolfsburg für das waldbezogene Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekt der Stiftung Zukunft Wald einen über 30 Jahre laufenden Pachtvertrag bis zum 30. September 2042. Im November 2013 pflanzen fast 1000 Schülerinnen und Schüler der Schule mit ihren Lehrkräften auf dem 1 ha großen Grundstück bei Bevenrode 4000 Bäume, um ihren eigenen Schulwald entstehen zu lassen.
2014
Mit Beginn des Schuljahres 2014/15 wird das Gymnasium Kleine Burg als Ganztagsschule geführt. In der Cafeteria wird unter Nutzung der angrenzenden Musikhalle eine provisorische Mensa eingerichtet. Gleichzeitig beginnt der Umbau der Stiftsherrenhäuser zur Schaffung einer Infrastruktur für den Ganztagsbetrieb.
2014
Mit einer abwechslungsreichen Festwoche im Juni 2014 wird das 200-jährige Bestehen des Gymnasiums Kleine Burg würdig gefeiert. Die Festwoche wird mit einem Festakt im nahegelegenen Landesmuseum eröffnet und mit einem großen Festball geschlossen. Eine Festschrift liefert den historischen Rückblick auf die Geschichte der Schule.
2015
Im Rahmen des Projektes „SCHULE:KULTUR!“ des Landes Niedersachsen schließt das Gymnasium Kleine Burg 2015 mit dem Staatstheater Braunschweig einen Kooperationsvertrag. Mittlerweile nehmen die beiden Kulturpartner an der Fortsetzung „SCHULE:KULTUR!-3 teil.
2016
Am 10. März 2016 erfolgt die feierliche Einweihung der Stiftsherrenhäuser und damit die Übergabe an die Schule zur Nutzung im Rahmen des Ganztagsbetriebes. Hierfür stehen im Erdgeschoss eine Mensa und der Freizeitbereich der Schule und in der ersten und zweiten Etage des Ostflügels eine multimedial eingerichtete Schülerbibliothek zur Verfügung, bei der die beiden Etagen durch eine innenliegende Treppe verbunden sind.
2017
Das Gymnasium Kleine Burg schließt mit dem Staatstheater Braunschweig am 20.12.2017 einen Kooperationsvertrag „Theater.Fieber“, welcher einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung und ästhetischen Erziehung der Schülerinnen und Schüler leisten soll. „Theater.Fieber“ zeigt, wie Theater und Schule durch Partnerschaft junge Menschen nachhaltig für die darstellenden Künste begeistern können und ihnen neue Perspektiven zum kulturellen Leben eröffnen.
2018
Am 29.08.2018 schließt das Gymnasium Kleine Burg mit dem Braunschweigischen Landesmuseum einen Kooperationsvertrag. Schülerinnen und Schüler sollen über Projekte kulturgeschichtliches Orientierungswissen vermittelt und ihre kulturellen Kompetenzen erweitert werden.
2018
Das Gymnasium Kleine Burg in Braunschweig und die Deutsche Schule Alexander von Humboldt in Mexiko-Stadt feiern ihr 20-jähriges Jubiläum des gemeinsamen Schüleraustausches, bei welchem bisher in jedem Jahr ein Besuch in Mexiko und einer in Deutschland stattgefunden haben.
2020
Mit dem Ende des Schuljahres 2019/20 ist der Übergang von einem zwölf- zurück zu einem dreizehnjährigen Abitur in Niedersachsen abgeschlossen. Auch am Gymnasium Kleine Burg war einer der drei Standorte im alten Bezirk Braunschweig eingerichtet. In diesem sogenannten „Brückenjahrgang“, der die Lücke zwischen dem letzten „G8-Abitur“ 2019 und dem ersten „G9-Abitur“ 2021 an niedersächsischen Gymnasien schloss, konnten Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Kleine Burg ihr Abitur ablegen.
2020
Mit Ende des Jahres erfolgte die Schlüsselübergabe für die Räumlichkeiten der ersten Etage im Westflügel der Stiftsherrenhäuser, die bisher von städtischen Gruppen genutzt wurden. Diese Räumlichkeiten werden nun von den Schülersprechern, Lehrkräften mit besonderen Aufgaben, der Beratungslehrkraft und den beiden neu eingestellten sozialpädagogischen Fachkräften genutzt.